Aufforsten - in der Ausbildung!

Westernohe, 29.04.2022. Zwölf Auszubildende aus dem ersten Lehrjahr der Zoth GmbH & Co. KG pflanzen mit Förster Michael Schmidt 500 von ihrem Unternehmen gespendete Setzlinge und helfen bei der Aufforstung des Westernoher Waldes.

Ein Spaziergang, ein Blick in den Wald genügen um festzustellen: es geht ihm nicht besonders gut. Der Klimwandel lässt den Grundwasserspiegel sinken, dazu kommen Borkenkäfer und die voranschreitende Versiegelung der Böden durch die Erschließung neuer Baugebiete. Die Folgen sind der Rückgang der Waldbestände. Flachwurzler erreichen das Grundwasser kaum noch. Tausende Bäume sterben alleine in den vergangenen Jahren ab, müssen abgeholzt werden. Neben großen Kahlflächen entstehen häufig Lücken, die die zurückbleibenden Bäume schutzlos zurücklassen und anfälliger machen für Schäden, etwa durch Wind und Sturm. Besonders betroffen sind die Fichten-Bestände. Was also tun, neben konsequenterem Klimaschutz? „Aufforsten!“, sagt Michael Schmidt.

Damit das schneller geht nahm er am vergangenen Freitag 12 Auszubildende des ersten Lehrjahres der Zoth GmbH & Co. KG mit in den Wald. „Ich freue mich über die Helferinnen und Helfer, die wissen wie man mit anpackt, genauso wie über die gespendeten Setzlinge. Es ist Ende April, da wird es Zeit, dass sie in die Erde kommen und Wurzeln bilden, bevor es zu warm und das Wasser wieder knapper wird.“ Die Zoth GmbH & Co. KG hat ihren Firmensitz seit ihrer Gründung vor mehr als 65 Jahren in Westernohe. „Wir sind mit der Region eng verbunden,“ erklärt Martina Zoth-Opolka (kfm. Geschäftsführerin). „Westernohe, der Wald hier, das ist Teil unserer Geschichte und es ist uns sehr wichtig, die Verantwortung, die wir für die Region haben in der wir leben und wirtschaften weiterzugeben an die jungen Frauen und Männer, die bei uns ihre Ausbildung machen. Besonders schön finde ich, dass wir mit Herrn Schmidt einen erfahrenen Förster an unserer Seite haben, der den jungen Leuten zeigt, wie sie selbst mit anfassen können und so vieles drum herum erklärt. So bekommen sie auch einen Bezug zu der Natur die uns hier umgibt.“

Der Gründer der Zoth GmbH & Co. KG, Dr. h.c. Walter Zoth, war über viele Jahre Jagdpächter in Westernohe. Schon ihm war es ein Anliegen, das Bewusstsein für das empfindliche Ökosystem zu schärfen. Die Nähe zu Region und Wald ist auch in der 2. Und 3. Generation des Familienunternehmens spürbar. Und die Auszubildenden? „Ich finde es gut, dass wir so etwas während unserer Ausbildungszeit machen“, sagt ein angehender Elektroniker aus dem ersten Lehrjahr. „Ich wohne mit meinen Eltern im Westerwald und finde es wichtig mehr darüber zu lernen, wie man den Wald schützen kann.“ Noch bevor die 400 kleinen Stieleichen und 100 Weiß-Tannen ihren Weg in die Erde gefunden haben, gibt es für alle Helfer*innen in der Mittagspause einen kleinen Imbiss im Wald. Die Pflanz-Aktion, darüber sind sich der Förster, Ausbildungsleiter und die Auszubildenden des ersten Lehrjahres schon jetzt einig, hat sich gelohnt und soll für die kommenden Jahrgänge integriert werden. Ihnen allen wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig es ist, den gesunden Wald für kommende Generationen zu erhalten.